Naja, bei den Promis ist das ja nichts Außergewöhnliches im fort-geschrittenen Alter noch einmal Nachwuchs zu zeugen, warum sollte es also bei unseren Eurasiern nicht genauso gut möglich sein? Und dennoch, es überrascht und freut mich natürlich, dass die zuständigen Fachleute es auch einem Rüden, der in wenigen Monaten (Juni 2018) bereits 10 Jahre alt wird, zutrauen, vital genug zu sein, um seine "guten Gene" weiterzureichen.
Ein paar vorwitzige Spatzen hatten mir die Nachricht schon gepfiffen, als Anfang Januar eine offizielle Anfrage die Bestätigung brachte. Alle nötigen Untersuchungen waren bzw. wurden durchgeführt und nun hieß es warten auf die Läufigkeit der Hündin Kianga vom Fliederberg, genannt Kiki, wie fast alle Flieder-bergs eine hübsche, falbenfarbige junge Dame, zu Weihnachten gerade zwei Jahre alt geworden. Für sie ist es also das erste Mal!
Und gleich am nächsten Tag der Anruf der Züchterin:
Kianga soll etwa Mitte Februar läufig werden, die Stehtage wären also Anfang März.
Schreck, lass nach! Gerade Ende Februar/Anfang März knubbeln sich so einige Termine, die meine Anwesenheit dringend erfordern. Aber wir werden sehen, irgendwie klappt das schon. Vielleicht hat die Kleine ja ein Einsehen und nimmt ein bisschen Rücksicht!? - Ja, tatsächlich, das tut sie! Sie lässt sich erst noch in Quedlinburg bei der BOY (= Best of Year) Verleihung feiern und wartet bis zum 20. Februar, so dass die entscheidenden Tage etwa der 5./6. März sein dürften. Perfekt, bis dahin sind meine wichtigsten Termine erledigt. Kikis Frauchen kann sich sogar noch eine kurze Grippe genehmigen...
Besser konnte es nicht kommen. Dann warten wir also den Progesterontest ab!
Wie angekündigt, meldet sich Kikis Chefin am 3. März. Ja, am Montag früh soll es losgehen. Von Rostock bis in den äußersten Westen Deutschlands nach Schwalmtal an der niederländischen Grenze ist es ja ein ganz schönes Stück Fahrt, ungefähr 600 Kilometer.
Am Sonntagnachmittag kommen wir gerade vom Eurasierspaziergang in Wesel zur Haustür rein, als das Klingeln des Telefons zur Eile mahnt. Natürlich denke ich sofort an die Hundehochzeit. Was mag jetzt los sein? Wir hören, dass für den Osten Eisregen angesagt ist und die Fahrt schon um 5 Uhr früh losgehen soll, um der einsetzenden Glätte zuvor zu kommen. Also rechnen wir schon gegen 11 Uhr mit unserem Besuch.
Was müssen Züchter nicht alles auf sich nehmen! Bei uns sind warme 11° und sogar ein bisschen Sonne angesagt. Hoffentlich weiß Petrus auch Bescheid!
Mein Mann bricht mit Chica und Binti zu einem längeren Spaziergang auf - das Wetter ist nach der langen Frostperiode ja ausgesprochen angenehm. Als Ivo, der seinen Aussichtsposten an der Haustür natürlich nicht verlassen hat, gegen halb zwölf die Besucher ankommen sieht, ist er kaum zu bremsen. Er trippelt von einem Fuß auf den anderen und verlangt sofort hinaus gelassen zu werden.
Ein paar Minuten lasse ich Kiki noch zum Rumlaufen und Schnuppern, dann ist es soweit, und die beiden Kandidaten stehen sich gegenüber, nein, stehen tun sie eigentlich nicht, er läuft freudig auf sie zu und möchte am liebsten gleich "zur Sache kommen", aber das hat er sich so gedacht! Noch ist Kiki nicht bereit, sie narrt ihn, lässt ihn werben und um sie herum hüpfen, gelegentlich knurrt sie ihn auch an. Aber der Progesterontest...???
Das Holzdeck, das unseren Teich umgibt, ist vom vergangenen Frost noch nass und glitschig, keine gute Voraussetzung für einen Rüden, seiner Angebeteten auf zwei Beinen dort näher zu kommen - und Kiki nutzt das weidlich aus. Immer wieder weicht sie auf das rutschige Holz aus.
Eine halbe Stunde vergeht. Ivo lässt nicht nach. Immer wieder startet er einen neuen Versuch, die Dame seines Herzens festzuhalten. Plötzlich wendet sich das Blatt. Kiki ergreift die Initiative, fordert Ivo zum Spielen (und mehr!?) auf, sie ist wie ausgewechselt.
Ausgelassen toben jetzt beide durch den Garten. Endlich gelingt Ivo der "Aufstieg". Es ist so gut wie geschafft!
Und dann haben wir keine Zeit zum Fotografieren, schließlich müssen wir unseren Lieben assistieren, damit auch der Rest noch gut und ruhig abläuft. Nach ungefähr einer Viertelstunde, als meine Beine langsam einschlafen, lösen sich Kianga und Ivo voneinander und werden wieder zu Einzelwesen. Jetzt können wir wirklich aufatmen!.
Die beiden Vierbeiner laufen noch ein bisschen durch den Garten, erholen sich von der Anstrengung und dürfen dann erst einmal ausruhen.
Am nächsten Morgen wiederholt sich das Ganze mit allen Facetten: Erst ein bisschen rumzicken, Ivo auf Abstand halten, sozusagen die "Aufwärmphase", dann plötzlich wild spielen und schließlich geht es zum zweiten Mal zur Sache.
Anschließend gibt es für beide ein Leckerli, für die Menschen Kaffee, die nötigen Formalitäten werden erledigt und ein bisschen Plaudern muss auch sein. Chica und Binti sind nun im Haus auch dabei, alles ist sehr harmonisch.
Dann allerdings heißt es schon wieder Abschied nehmen, der Weg nach Hause ist noch weit für Kianga und ihre Menschen. Im Auto warten auch noch Kiangas Mutter Ivy und ihre Großmutter Fly.
Am 5. April soll eine Ultraschallaufnahme gemacht werden, dann erfahren wir mehr...
Mit den Ostergrüßen vom Fliederberg am 29. März kommt der erste vorsichtige Hinweis:
"Wünschen euch ein schönes Osterfest. Kiki geht's gut und ich bin mir zu 99,9% sicher, dass sie tragend ist.
Pünktlich zum 21. Tag hatte sie den Ausfluss, auf den jeder Züchter wartet. Genaueres am Dienstag."
Dienstag? Das wäre dann der 3. April, also noch zwei Tage eher als erwartet...
Ja, und am frühen Nachmittag des 3. April kommt die Nachricht: "So fünf haben wir gesehen!"
Und sogar ein Film ist dabei.
Herzlichen Glückwunsch also, ihr beiden und - brüte schön weiter, Kiki! Bis bald!
5. Mai 2017
Sie sind da, sie sind da!!!
Gestern, am 4.5.18, wurden sieben
Zwerge geboren, drei Rüden und vier Hündinnen, alle innerhalb von zweieinhalb Stunden!
Eine Supersache, Kiki, herzlichen Glückwunsch!
Wir wünschen Mama und Kindern allezeit gutes Gedeihen und viel Gesundheit!
3 Tage
5 Tage
8 Tage
11 Tage
16 Tage
20. Mai 2018
Wie schnell die Kleinen wachsen, kann man auf den Fotos höchstens abschätzen im Größenvergleich mit der Mutter. Wie wir hören, hat der erste inzwischen die 1000 g - Marke überschritten...
Augen und Ohren übernehmen nun ihren Dienst, man merkt es an den zunehmenden Lautäußerungen. (Den mitgelieferten Film kann ich hier leider nicht einstellen.)
22. Mai 2018
Nun sind sie also schon 18 Tage alt und putzmunter. An der Milchbar muss man sich schon mal strecken, die Augen sind offen und betrachten noch ein wenig vorsichtig die Welt. Auf dem Programm stehn inzwischen außer schlafen und trinken auch robben und Kontakt zu den Geschwistern aufnehmen. Nicht mehr lange, und die ersten verlassen probeweise den schützenden "Bau".
24.Mai 2018
Beim Fototermin am Morgen: Da muss sich doch jemand zweimal reingemogelt haben!?
26. Mai 2018
Mama und Kinder bei lustigen Kreisspielen.
Oma muss noch ein bisschen warten, bis sie auch mitspielen darf...
Wenn Oma demnächst in die Kinderbetreuung mit einsteigt, kann Mama schon mal relaxen...
31. Mai 2018
Inzwischen ist auch Oma ins Betreuungs- und Erziehungsprogramm eingebunden, und das funktioniert glücklicherweise reibungslos.
Außerdem und ganz wichtig: Jetzt geht's nach draußen! Schlafen kann man dann immer noch in der Box...
7. Juni 2018 Die Kleinen werden immer munterer, rennen und toben draußen herum, alles wird erkundet, alles wird zum Spielzeug.
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Großfamilie:
vier Generationen,
Fly, Ivy, Kianga und die Ms...
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ein Stehohr...
12.Juni 2018
Die Liege ist der Renner!
(So war es auch bei uns!)
Damit kann man sich sogar fahren lassen...
20. Juni 2018
Fast sieben Wochen!
Und hier sind nun alle mit Namen:
Maffin, Makani, Miss Emma,
Maira, Mira, Merlin, Mika.
4. Juli 2018
Und nun die letzten Fotos von den sieben Fliederberg-Zwergen, die wir uns nur schicken lassen konnten.
Morgen fahren wir selbst hin und überzeugen uns mit eigenen Augen von den Wonneproppen!
11. Juli 2018
Zur Welpenübergabe wollten wir auf dem Fliederberg dabei sein, auch wenn es eine weite Fahrt sein würde von der holländischen Grenze fast bis Rostock. Da Freitag, der 7. Juli, der entsprechende Termin war, mussten wir also am Donnerstag auf die Reise gehen. Um nicht schon vor Düsseldorf in den dicksten Berufsverkehr zu geraten, fuhren wir erst gegen 10 Uhr los. Wie es dann um Hamburg herum werden würde, konnten wir nur abwarten. Ivo, Chica und Binti teilten sich wie üblich problemlos den Platz auf dem Rücksitz. Es war angenehm warm, fast schon wieder heiß, und zunächst ging es zügig voran, vorbei an weiten, abgeernteten Feldern. Zum Mittagessen machten wir an einer Autobahngaststätte Rast (die ich lieber nicht nenne), hielten uns dort aber nicht länger auf als unbedingt nötig, denn das Essen war weit überteuert, dafür aber wenig liebevoll zubereitet und nicht sehr appetitlich - ebenso wie die Umgebung des Parkplatzes.
Dann kam Bremen in Sicht, auf der Landkarte jedenfalls, denn vorher gab es erst mal einen Riesenstau, bzw. äußerst zäh fließenden Verkehr und LKW an LKW...
A1 ohne Stau ist ja seit Jahren kaum denkbar!
Erstaunlicherweise floss der Verkehr um Hamburg herum besser als befürchtet, wenn auch nicht störungsfrei, so dass wir schließlich trotz allem unsere gute Laune wieder fanden und gegen 18.30 Uhr unser Hotel erreichten.
Eben etwas auspacken, die Hunde kurz ausführen und dann weiter zum Fliederberg! Dort war die Wurfabnahme noch im Gange und wir machten uns erst einmal mit Freunden des Hauses bekannt, selbst Züchter, die mit ihren drei Eurasiern aus dem tiefsten Bayern angereist waren, um ihre neue kleine Hündin "Makani" abzuholen. Die drei Fliederbergdamen, Fly, Ivy und Kianga, die drei aus Bayern und unsere drei - man begrüßte und beschnüffelte sich - alles klar, keine Probleme, nicht mal ein kleines Gebell, jeder wurde akzeptiert.
Nur Ivo, der hätte sich am liebsten gleich wieder etwas intensiver mit seiner Kianga beschäftigt, hatte aber jetzt gerade keine Chance...
Die Welpen, wenn sie nicht gerade bei der Begutachtung benötigt wurden, kümmerten sich nicht weiter um die Besucherhunde. Auch die fremden Menschen schienen sie nicht im Geringsten zu stören.Es wurde weiter gespielt, getobt, um ein Stück Pappe gerangelt, ins Planschbecken getaucht, auf dem Lieblingsstuhl ausgeruht, man steckte die Köpfe zusammen und heckte irgendeinen Blödsinn aus, oder Mama Kianga versammelte ihre Schar und gab noch Ratschläge im Allgemeinen und im Besonderen...
Am Freitagmorgen trafen sich alle neuen Welpeneltern, die Züchterin, wir als Rüdenbesitzer und die "Offiziellen von der KZG zum Vortrag über die ersten Wochen mit dem Welpen, über Ernährung, Erziehung, Tierarztbesuche. Impfen und, und, und... Vor allem Ersthundebesitzer nutzten auch die Zeit um Fragen zu stellen.
Nach dem Mittagessen ging es noch einmal zum Fliederberg. Letzte Formalitäten mussten erledigt werden, und dann konnten die Kleinen die Reise in ihre neue Heimat antreten, nicht ohne von Papa Ivo noch mit guten Wünschen und einem kleinen Präsent bedacht zu werden. Jeder bekam neben etwas Leckerzeug und ein paar Kaustangen noch einen Ball mit dem eigenen Namen. Verwechslung ausgeschlossen!
Am Samstag wollten wir ein bisschen von der Gegend sehen, die wir bisher noch gar nicht kannten. Auf ortskundige Empfehlung hin fuhren wir zum Leuchtturm Buk, dem höchstgelegenen Leuchtturm Deutschlands, mit einem tollen Ausblick auf die Region um Kühlungsborn und anschließend zum Strandparkplatz Kägsdorf.
"Den könnt ihr gar nicht verfehlen. Und wenn ihr nasse Füße bekommt, seid ihr 100 m zu weit gefahren", hieß es. Von dort aus wollten wir auf einem Weg am Strand entlang nach Kühlungsborn laufen. Wir sollten uns wundern!!!
Die Wartezeit bis zum Abschied nutzten unsere drei zu einem Ausflug mit Herrchen. Besonders ein tatsächlich noch etwas schlammiges Wasser führender Graben hatte es Ivo und Binti angetan, wie man hier unschwer erkennen kann.
So sehen also Schwarzfußeurasier aus!
Und tatsächlich ist mir bei dieser Gelegenheit eins der seltenen Bilder gelungen, auf dem alle drei einträchtig versammelt sind.
Prima, wir kamen genau am Hundestrand an! Chica hielt wohl am meisten vom feinen Sand. Sie konnte sich gar nicht genug darin wälzen. Binti schien etwas unschlüssig und wusste wohl nicht so recht, wie sie mit dem vielen Wasser und dem lauten Rauschen umgehen sollte. Nur Ivo trabte vergnügt durch die anrollenden Wellen. Na, schließlich stammt er als Einziger von der Ostsee!
"Weg" im eigentlichen Sinne fanden wir allerdings keinen. So blieb uns nichts anderes übrig als durch den Sand zu stapfen. 7 1/2 (in Worten siebeneinhalb) Kilometer weit bis nach Kühlungsborn, da zählt jeder Schritt dreifach! Mindestens! Und bis wir das so richtig begriffen hatten, hätte sich Umkehren wirklich nicht mehr gelohnt...
Das Wetter war phantastisch, die Sonne strahlte vom blauen Himmel, eine leichte Brise kühlte die erhitzten Gesichter, aber als die ersten Häuser hinter dem Riedensee auftauchten, waren wir doch sehr erleichtert. Ein gutes Essen hob die Laune vollends.
Aber - zurück wieder am Strand entlang? Noch einmal 7 1/2 Kilometer? Lieber nicht! Taxiunternehmen sollten gelegentlich auch etwas verdienen!
Später trafen wir noch Molli, die hundertjährige Bäderbahn, die auf schmaler Spur mit nostalgischem Gebimmel zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan verkehrt.
Müde, aber zufrieden kehrten wir am Abend in unser Hotel zurück in der Erwartung,als Folge unseres "Sandtretens" am nächsten Morgen mit einem veritablen Muskelkater aufzuwachen.
Wieder einmal haben wir dank unserer Hunde neue Menschen und ein neues Stück Deutschland kennengelernt. Das haben wir diesmal dir zu verdanken, lieber Ivo!